28. April 2019 Diese Löwenzahnblüten dienten nur der Dekoration Noch war die Wiese gelb gepunktet von den Löwenzahnblüten. Ich habe ein paar Handvoll dieser sonnengelben Pracht zum Fotografieren vor dem Rasenmäher gerettet. Doch das ist nicht das einzige, wofür sie sich eignen. Der gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum) ist ziemlich vielseitig. Dass man Salat aus den jungen Blättern zubereiten kann, ist seit der ersten Ökowelle in den 80er Jahren ja ziemlich bekannt – und hat seinerzeit Anlass zu allerlei Spott geboten. Aus den Wurzeln lässt sich Sirup oder Gelee herstellen. Die Wurzeln verarbeitete man in Mangeljahren geröstet zu Ersatzkaffee. In jedem Falle werden die gelben Blüten gerne von Bienen und Hummeln angeflogen – sind also eine gute Bienenweide. Das allein sollte dazu führen, diese schöne Pflanze nicht als Unkraut zu betrachten. Doch auch aus pharmazeutischer Sicht, ist sie nicht zu verachten. Kein Unkraut eben, sondern eine Heilpflanze. Löwenzahn hat harntreibende und appetitanregende Wirkung, liefert Inulin und seine Inhaltsstoffe sind sogar in der Onkologie als therapiebegleitende Mittel im Gespräch. Aber damit nicht genug: Eine seiner Arten, der russische Löwenzahn, oder Taraxacum koksaghyz, produziert besonders viel Milchsaft, der als Ersatz für Naturkautschuk genutzt werden soll. Dagmar TilleDagmar Tille studierte Germanistik und Politikwissenschaft, wechselte wegen besserer Zukunftsaussichten jedoch zu „härteren“ Fächern. Maschinenbau und Elektrotechnik in Kombination mit angewandter Sprachwissenschaft (Übersetzungswissenschaft) mündeten in ein exotisches Universitätsdiplom und den sehr breit angelegten Tätigkeitsbereich der internationalen Fachkommunikation. Die Arbeit als Autorin und Übersetzerin war mehr als zwei Jahrzehnte Hauptberuf. Die Fotografie – zunächst eher Ausgleich – wurde unter anderem durch Auftragsarbeiten für befreundete Künstler (Bildhauer, Musiker) nach und nach zu einem zweiten Standbein.